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Schönhengster Heimatmuseum
Walther
Hensel
(eigentlich
Julius
Janiczek;
*
8.
September
1887
in
Mährisch
Trübau,
Altösterreich;
†
5.
September
1956
in
München)
war
ein
deutscher
Musikerzieher,
der
sich vor allem der Erforschung und Pflege des Volksliedes widmete.
Der
ländlich
geprägte
Hensel
studierte
in
Wien,
Freiburg/Schweiz
und
Prag
Germanistik
und
Musikwissenschaft
und
arbeitete
zunächst
als
Lehrer
an
der
Prager
Handelsakademie.
1924
rief
er
aus
der
Jugendmusikbewegung
heraus
den
Finkensteiner
Bund
ins
Leben.
Von
1925
bis
1927
leitete
er
die
Jugendmusikschule
Dortmund,
ab
1930
lehrte
er
an
der
Stuttgarter
Volkshochschule.
Daneben
leitete
er
Chöre.
1938
nahm
er
den
„Anschluss
des
Sudetenlandes“
–
so
die
Wortwahl
der
im
schwäbischen
Winnenden
ansässigen
Walther-Hensel-Gesellschaft
–
zum
Anlass,
in
seine
Heimat
zurückzukehren.
Er
ließ
sich
mit
seiner
zweiten
Frau
Paula
in
Teplitz
nieder.
1941
verlieh
ihm
die
philosophische
Fakultät
der
Prager
Deutschen
Universität
den
Eichendorff-Preis.
Gleichzeitig
erhielt
er
den
staatlichen
Auftrag
zur
Erforschung
des
deutschen
und
slawischen
Volksliedes im böhmisch-mährischen Raum.
Nach
Darstellung
der
erwähnten
Webseite
wurde
Hensels
Arbeit
„unter
dem
Hitler
Regime
durch
viele
Auflagen
erschwert.
Die
Kampf-
und
Stampflieder
der
SA
und
der
Hitlerjugend
sind
ihm
ein
Greuel,
sind
das
Gegenteil
von
dem,
was
er
mit
der
inneren
Erneuerung
des
Volkes
durch
das
Lied
anstrebt.
Von
seinem
Mut
zeugt
die
geäußerte
Feststellung,
das
Horst-Wessel-Lied
sei
musikalisch
wertlos.“
Von
1946
bis
1950
arbeitete
Hensel
als
wissenschaftlicher
Berater
an
der
Städtischen
Bücherei
in
München.
Kurz
vor
seinem
Tod
(1956)
wurde
er
mit
dem
Sudetendeutschen Kulturpreis geehrt.
Hensel
zählte
neben
Fritz
Jöde
und
Hans
Breuer
(Herausgeber
des
„Zupfgeigenhansl“)
zu
den
Führungsfiguren
der
Jugendmusikbewegung.
Zudem
stammen
aus
seiner
Feder
zahlreiche
Bearbeitungen
oder
Vertonungen
von
Volksliedern,
darunter
eine
vor
allem
unter
Chören
bevorzugte
Vertonung
des
Gedichts
Geh
aus,
mein
Herz,
und
suche
Freud
von
Paul
Gerhardt.
Hensel
war
der
erste
Autor
des
1923
gegründeten
Bärenreiter-Verlags.[1]
In
Göppingen
ist
eine Grund- und Hauptschule nach Walther Hensel benannt.
Walther Hensel